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In den Anfangsjahren des Safarilandes durfte man das weitläufige Raubtier- gehege noch mit seinem PKW durchfahren. Alternativ konnte die Besucher damals auch einen der betriebseigenen Safaribusse besteigen und sich auf die spannende Reise zu Löwen und Tiger machen.
Ab 1974 mussten die Autos am Eingang stehen bleiben, Züge kamen dann zum Einsatz. Der Bau der Schienenstrasse, die sich weitläufig durch das Löwen- und Tiergehege schlängelte war zunächst allerdings nicht ganz freiwillig: Tierärzte stellten Blei im Blut der Raubtiere fest. Tausende von - das Raubtiergehege durchfahrende - PKW´s hatten ihre Spuren hinterlassen.
(Auszug: Faltblatt 1974)
Die Betreiber des Park´s wussten, dass dringender Handlungsbedarf bestand, um die Gesundheit der Tiere nicht weiter zu gefährden.
So entschlossen sie sich zum Bau der Safaribahn. Insgesamt drei Lokomotiven im Western-Look transportierten die Besucher damals durch das Raubtiergehege.
Was zunächst aus der Not heraus geboren wurde, entpuppte sich recht bald als lohnende Investition. Die Besucher akzeptierten die Safaribahn voll und das Safariland hatte sich seine erste große Attraktion in den Park geholt.
Seit dem Bau der Eisenbahn war das Safariland der erste umweltfreundliche Freizeitpark in Europa. Dies blieb er bis zur seiner Schließung.
In der Nähe des Haupteingangs befand sich der Bahnhof der Safaribahn. von hier aus startete die Expedition zu den Raubtieren.
Nach die Besucher in den vergitterten Wagons Platz genommen hatten, durchfuhr der Zug zunächst eine "Sicherheitsschleuse" - Das große Rolltor am Eingang zum Gehege schloss sich hinter dem letzten Wagen, bevor sich ein zweites Tor öffnete und die Einfahrt in den eingefriedeten Teil des Parks freigab.
Das Raubtiergehge lag in einem Wald und war in vier voneinander abgetrennte Freigehege unterteilt, die es ermöglichten, die Tiere zu bestimmten Gruppen zusammenzufassen.
Bei Durchfahrt des ersten Geheges, konnte man vom Zug aus einem besonders stattlichen "Wüstenkönig" mit seinem Harem beobachten. An besonders warmen Tagen hingegen war es etwas ruhiger: Die Tiere suchten sich ein schattiges Plätzchen zum ausruhen und dösen.
Das zweite Gehege, welches man während der Fahrt passierte, stellte eine weltweit einmalige Besonderheit dar: Hier lebten Löwen und Tiger ungetrennt. Mit ein wenig Glück enteckte man eine der gestreiften Großkatzen, wie sie sich auf einem umgefallenen Baum kauerte oder konnte andere Tiere beim Planschen in ihrem seichten Becken beobachten.
INFO: während der Fahrt wurde an passenden Haltestellen über Lautsprecher einen ca. 20 Minuten langen Text von Jo Brauner gesprochen, der spätere Chefsprecher der ARD.
Durch ein weiteres Tor gelangte man in dritte Gehege, welches den größeren Tieren - einem Rudel männlicher Löwen, die zu wild waren, um sich friedlich in eine gemischte Gruppe einzufügen - vorbehaltet war.
Bei der Einfahrt ins vierte und letzte Raubtiergehege konnte man damals ein Löwenfamilienidyll, wie man es auch in der afrikanischen Steppe hätte vorfinden können, aber hin und wieder gerne die Gesellschaft einer jungen Löwin. Außerdem lebte eine Löwenkommune in diesem Gehege, zu der immer ein Jungtier gehörte. Die stolze Haltung eines der Männchen wies dieses als Führer der Gruppe aus, in der die Älteren wachsam die Spielereien der kleinen beaufsichtigten.
Nachdem man nun eine letzte "Sicherheitsschleuse" passiert hatte, fuhr der Zug aus dem Wald heraus und hielt in einem offenen Teil des Tierparks an, damit die Fahrgäste aussteigen konnten.
Einen Ausschnitt aus dem Bauplan (Schienen am Haupteingang)
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